Der alte Dackel
Wann genau wir festgestellt haben, dass unsere Dackeldame alt wird? Gefühlt wurde ein Schalter umgelegt und sie war es von einem Tag auf den anderen. Der alte Dackel ist eine Klasse für sich.
Sicher gehört das Altwerden zum Leben dazu, dennoch waren wir nicht darauf vorbereitet. So ein Dackel gilt ja schließlich als zäh und unverwüstlich. Der Dackel selbst würde seine eigene Schwäche niemals vor anderen Hunden zugeben und ist bei jeder Schandtat in seinem Rudel mit dabei. Egal, wie sehr ihm seine alten Knochen wehtun.
Bis heute kann ich nicht verstehen, wie solche kleinen Stummelbeine überhaupt so weite Strecken zurücklegen können. Einfach bemerkenswert, wie ein Dackel jede Steigung, jeden Berg und jedes Hindernis überwindet.
Doch was verändert sich an einem Hund, wenn er alt wird? Zeit um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Taub, blind, alte Knochen und andere Wehwehchen
Unser alter Dackel hört gar nichts mehr und hat grauen Star. Nur wenn der Kontrast zwischen hell und dunkel gut ist, kann sie Bewegungen erkennen. So erkennt sie z.B. in der diffusen Abendbeleuchtung nichts und niemanden mehr.
In der heimischen Umgebung bewegt sie sich dennoch sicher, solang wir keine Möbel umstellen oder irgendwelche Gegenstände auf den Boden abstellen. Auch die gewohnte Gassi-Runde meistert sie sehr gut. Wir passen nur auf Bordsteinkanten und auf die Hagebuttensträucher auf, den Rest übernimmt ihre Nase. Diese funktioniert noch einwandfrei.
Mit ihrem starren Gang dackelt sie nicht mehr vorne weg, sondern hinten dran. Ihre alten Knochen tun ihr sicher weh. Wenn es nicht mehr geht, packen wir sie in ihr Tragetuch. Ein echter Vorteil bei kleinen Hunden. So können wir mit ihr immer noch Ausflüge machen.
Unser alter Dackel
Wenn es gar nicht mehr geht, ruht sich der kleine Hund in der Trageschlinge aus. Unsere Hündin schläft sehr gerne im Tragetuch. Sie fühlt sich ganz geborgen.
Neben den körperlichen Alterserscheinungen ist da noch die Demenz.
Ja, Mutti ist vergesslich geworden. Wie erkennt man Demenz bei Hunden? Unsere alte Dackeldame läuft manchmal ziellos durch das Erdgeschoss. Von ihrem Liegeplatz zur Tür, dann zur Treppe, zur Couch und danach wieder auf den Liegeplatz. Nach kurzer Zeit wiederholt sie diese Runde. Das kann sie stundenlang machen. Oft sitzt sie unermüdlich fiepsend vor der Haustür oder an der Treppe – immer auf Frauchen wartend. Doch Frauchen ist gar nicht weg. Wenn Peanut dann meine Frau bemerkt, freut sie sich wie nach einer langen Abwesenheit. Für unsere Dackeldame kommt Frauchen ganz oft nach Hause. Herzzerreißend.
Doch das alles ist nur die eine Seite der Medaille. Die schöne Seite zeigt sich darin, dass Peanut mit zunehmendem Alter genügsam, gelassen und unheimlich kuschelbedürftig wurde. Die abendlichen Kuschelrunden gehören ganz fest in unseren Tagesablauf.
Ihr Dackelblick strahlt soviel Lebenserfahrung aus. Ein alter Hund muss eben nichts mehr beweisen und hat ein ruhigeres Wesen. Bei uns im Rudel gehört Mutti natürlich zum alten Eisen. Sie wird von unseren anderen Dackel mit Respekt behandelt. Wenn Sie Ruhe braucht, zieht sie sich zurück.
Ein alter Hund schenkt bedingungslose Liebe und ist mit der Wärme eines Kaminfeuers und der Nähe zu seinem Besitzer der glücklichste Hund auf Erden.
Ich glaube, Hunde verstehen, dass mit ihnen etwas geschieht, wenn sie alt werden. Alte Hunde akzeptieren ihr Schicksal und tragen dies mit Würde. Ich hoffe, dass wir unsere Peanut noch sehr lange haben und dass wir noch viele wunderbare Momente miteinander verbringen werden.
Ein Hoch auf alte Hunde und auf ihre Menschenfreunde.
Das haben wir noch für Dackelfans?
der Dackel - Ein Herz auf Pfoten HUNDEFOTOGRAFIEWenn du mehr über Dackel erfahren möchtest, findest du z.B. auf Wikipedia viele Informationen. Klicke einfach hier. Wie alt Dackel werden und was ihre Lebenserwartung beeinflussen kann, erfährst du hier.